Warum alles einen Sinn hat

   

Ein Mann beobachtet, wie ein Schmetterling durch das schmale Loch seines Kokons zu schlüpfen versuchte und sich dabei abmühte. Lange kämpfte der Schmetterling. Schließlich bekam der Mann Mitleid, holte eine kleine Schere und öffnete damit ganz vorsichtig etwas den Kokon, sodass sich der Schmetterling leicht selber befreien konnte.

 

Aber was der Mann da sah, ließ ihn erschrecken. Der Schmetterling war ein Krüppel. Er konnte nicht richtig fliegen, stürzte immer wieder ab. Auch auf seinen Beinen konnte er sich nicht halten.

 

Der Mann erzählte einem bekannten Biologen davon und wie er dem Schmetterling geholfen hatte. Der Biologe antwortete ihm:

 

„Das war ein großer Fehler, du hättest ihm nicht helfen dürfen. Du hast den Schmetterling zum Krüppel gemacht.“

 

Der Mann wollte dies nicht glauben. Der Biologe fuhr fort:

„Durch die schmale Öffnung im Kokon ist der Schmetterling gezwungen, sich durchzuzwängen. Erst dadurch werden seine Flügel aus dem Körper gequetscht. Und deshalb kann er richtig fliegen, wenn er es aus seinem Kokon geschafft hat.“

 

Der Mann wurde nachdenklich.

 

„Weil du ihm den Schmerz und die Anstrengung ersparen wolltest, hast du ihm zwar kurzfristig geholfen, aber für sein Leben nichts Gutes getan – im Gegenteil!”

 

(Unbekannt)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Dieter Helmer (Dienstag, 11 April 2017 16:25)

    Liebe Margit,
    die Geschichte von dem Schmetterling ist ein sehr lehrreiches Beispiel für mich. Ich durfte daraus lernen, dass ich meine Veränderung selbst durchmachen muss. Auch wenn die Annahme meiner Ängste und das Los lassen meiner alten Glaubenssätze manches Mal sehr schmerzhaft für mich ist, so hat doch alles seinen Sinn. Ich werde meine Ängste und Glaubenssätze nur dann endgültig los, wenn ich die Bearbeitung richtig abgeschlossen habe. Und diese Arbeit kann mir auch kein anderer Mensch abnehmen. So lassen sich meine Ängste und Glaubenssätze nicht einfach weg zaubern.

    Der Schmerz und die Anstrengungen, die ich erdulden muss, sind ein wesentlicher Bestandteil der Bearbeitung der Ängste und Glaubenssätze.

    Daher ist es auch richtig, dass Du mir bei unserer gemeinsamen Wegbegleitung meine Ängste nicht abnehmen kannst. Du gibst mir allerdings wertvolle Impulse und Hinweise zur Bearbeitung und dem Los lassen meiner Ängste und Glaubenssätze. Dafür bin ich Dir sehr dankbar.

    Liebe Grüße

    Dieter