Gedanken gezielt einsetzen

Was ziehe ich heute an oder wie setze ich heute gezielt meine Gedanken ein?

 

Der eine oder andere von euch fragt sich jetzt bestimmt, was haben Kleidung mit Gedanken zu tun?

 

Für mich stehen Kleidung und Gedanken ganz nah beieinander, sie sind miteinander verbunden, eine Art Methaper, weil man so viel mit ihnen assoziieren kann.

 

In Kleiderschränken, wobei es da ja heutzutage große Unterschiede gibt, was die Größe anbelangt, die einen begnügen sich mit einem Zwei- oder Dreitürigen und dann gibt es Menschen, die können sogar in einen hineintreten, das sogenannte Ankleidezimmer. 

 

Für mich ist der Kleiderschrank, welcher ja eine Auswahl an Möglichkeiten, was die Kleidung anbelangt, ein guter Vergleich mit der Wahl, die wir täglich haben.

...und wieder wird eine Wahl getroffen
...und wieder wird eine Wahl getroffen

Kleidung kann schützen, etwas verhüllen, etwas verstecken, weil man es nicht zeigen möchte.
Die Auswahl der Kleidung kann aber auch das Image unterstreichen.

Wenn wir morgens an den Kleiderschrank gehen, nehmen wir uns die Kleidung heraus, die wir für den Tag als angemessen halten. Entweder schlicht, einfach gehalten oder doch eher etwas eleganter und mondäner, wie es für den Tag entsprechend wär.

Beim Kleiderschrank ist es einfach, aufmachen, kurz überlegen, falls nicht schon vorher eine Wahl getroffen wurde, herausnehmen und anziehen.

Bei unseren Gedanken ist das nicht all zu einfach. Da sprechen wir "nicht immer" das aus, was wir auch aussprechen wollen würden. Wir belassen es lieber in unserem Aufbewahrungsort, was ja auch ein Kleideschrank ist, und nehmen nicht die Möglichkeit wahr, den Gedanken Ausdruck zu verleihen.

Aufbewahrungsorte, was für mich auch das Unterbewusstsein darstellt, werden immer eine Sicherheit in der Form bieten, dass sie uns nie verloren gehen. Der Sitz der Gedanken hat seinen Platz.

Es wär doch schön, wenn man die Gedanken auch einfach so locker aus der Schublade ziehen könnte und die Worte aneinanderreiht, die man auch mitteilen möchte. Das ist nur leider nicht so einfach, wie bei der Auswahl unserer Kleidung, hier könnten ja Gefühle verletzt werden, die Gefahr, dass wir mit dem, was wir aussprechen oder ansprechen, einen wunden Punkt treffen.

Ich denke, der Vergleich mit dem Kleiderschrank und unseren Gedanken bietet Stoff zum Nachdenken, wie wir es zukünftig händeln könnten. Wir stehen täglich vor einer Wahl, ob bewusst oder unbewusst, nutzen wir sie.

Der Kleiderschrank wird ja auch von zeit zu zeit "ausgemistet", damit Platz für Neues geschaffen wird, also, warum handhaben wir es dann nicht auch mit dem Sitz unseres Unterbewusstseins so?

 

Bekleidet oder unbekleidet - die Wahl liegt bei jedem selbst

 

Man sagt ja..."Kleider machen Leute"...aber wie sieht es aus, wenn die Kleidung abgelegt wird, sind wir dann immer noch der- oder diejenige, als der/die wir uns zeigen?

 

Unterstreichen oder verbergen wir durch die Kleidung Teile unserer Persönlichkeit ?

 

Der wahre Wesenskern trägt kein Kleid. Ihn können wir nur erkennen, wenn sich die Seele unbekleidet zeigt. 

 

Sich anziehen ist sicher viel leichter, als sich auszuziehen!

 

 

Margit Schadwill 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Dieter Helmer (Montag, 13 Februar 2017 14:51)

    Liebe Margit,
    es war auch eines meiner Probleme, dass ich selten das ausgesprochen habe, was ich eigentlich sagen wollte. Durch mein mangelhaftes Selbstwertgefühl und mein fehlendes Selbstbewusstsein habe ich mich lieber versteckt und zurückgehalten. Auch habe ich manches Mal etwas gesagt, was ich gar nicht wollte, nur um bei anderen nicht anzuecken.

    Auch hatte ich im Laufe meines Lebens vielerlei Verkleidungen. So trug ich häufig einen dicken und schweren Schutzpanzer, aus Angst vor Verletzungen. Und dadurch konnte ich mich kaum bewegen.

    Wegen meines mangelhaften Selbstwertgefühls verstreckte ich mich auch sehr häufig hinter Masken, weil ich mich dadurch sicher fühlte. Durch unsere Wegbegleitung habe ich allerdings gelernt, dass dies der falsche Weg war. Ich habe mir dadurch selbst etwas vorgemacht und mich in eine Traumwelt hinein begeben. In der ich mich dann auch beinahe noch verirrt hätte.

    Mein wahrer Seelenkern ist aber so wunderschön, dass er keiner Verkleidung bedarf. Durch unsere Wegbegleitung bin ich dabei, zu meinem Seelenkern langsam vorzudringen. Hierbei habe ich mich des hinderlichen Schutzpanzers entledigt. Und ich habe mir vorgenommen, auch nach und nach die störenden Masken abzulegen. Auch werde ich mich meiner hinderlichen Verhaltensmuster und Gefühle allmählich entledigen.
    Liebe Grüße
    Dieter